Vor allem beim ersten Kind sind Eltern schnell besorgt und überfürsorglich. Die Angst, etwas falsch zu machen, ist groß. In gewissen Bereichen ist es wichtig, sich umfangreich zu informieren und gewisse „Regeln“ einzuhalten. Bei anderen Problemen hört man besser auf das Bauchgefühl. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Verwendung von Wasser in der Säuglingsnahrung. Damit Sie wissen, wann Sie auf Ihre Intuition hören können und wann lieber nicht.

 

Darf ich Leitungswasser verwenden?

Grundsätzlich lässt sich diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Das Leitungswasser in Österreich ist prinzipiell von hoher Qualität und wird strenger kontrolliert als Mineralwasser. Die kontrollierten Grenzwerte orientieren sich aber an Erwachsenen. Sind Sie unsicher, ob die Qualität auch für Babys passt, können Sie ganz einfach beim Wasserwerk nachfragen. Etwas schwieriger gestaltet sich das bei einem Hausbrunnen. Hier ist ein Wassertest ratsam, der sich genau an den Bedürfnissen von Babys und Kleinkindern orientiert.

Entscheidend für die Wasserqualität sind aber die letzten Meter, also die Wasserrohre im Haus. Hierfür kann der Wasserversorger keine Garantie übernehmen. In manchen alten Häusern gibt es heutzutage noch Bleirohre, kommt das Wasser aus solchen, ist es definitiv nicht für Säuglingsnahrung geeignet. Auch Kupferrohre können problematisch sein. Vorsichtig sollten Sie hier bei Neubauten sein, da in den ersten drei Jahren durch die Rohre relativ viel Kupfer ins Wasser abgegeben wird. Im Zweifelsfall erspart Ihnen ein Wassertest unangenehme Überraschungen oder das Schleppen von gekauftem Wasser.

Prinzipiell gilt, das Wasser immer erst ablaufen zu lassen. Steht es längere Zeit in der Leitung, spricht man von sogenanntem Stagnationswasser, das viele Stoffe aus der Leitung aufnimmt und mitunter auch eine höhere Keimzahl aufweist. Auch wenn der Wasserhahn nur eine Stunde nicht aufgedreht wurde, ist das stehende Wasser schon ungeeignet. Lassen Sie es solange abfließen, bis es gleichmäßig kühl ist. Meist braucht es dazu zwischen zwei und fünf Litern. Ob Leitungswasser vor der Verwendung abgekocht werden muss, ist umstritten. Manche Ärzte empfehlen, das Wasser in den ersten sechs Lebensmonaten des Babys abzukochen. Andere sind der Ansicht, dass so Allergien gefördert werden. 

 

Unser Wasser zuhause ist sehr kalkhaltig. Schadet das meinem Kind?

Kalk sieht unappetitlich aus, wenn er sich im Wasserkocher ablagert. Aber keine Sorge: der weiße Belag besteht aus den Mineralien Calcium und Magnesium, die keine Gefahr für den menschlichen Organismus darstellen. Prinzipiell sind sie sogar gesund. In der geringen Menge, in der sie in unserem Trinkwasser vorkommen, wirkt sich das aber kaum auf den menschlichen Körper aus.

Der Körper von Babys kann aber manchmal noch nicht so gut mit den Mineralstoffen umgehen. Bei empfindlichen Kindern kann hartes Wasser deshalb zu Blähungen und Verstopfung führen. Bei der Zubereitung von Fläschchen machen manche Eltern ebenfalls schlechte Erfahrungen mit kalkhaltigem Wasser. Das Milchpulver löst sich darin schlecht auf. Deshalb enthärten manche Eltern ihr Wasser. Vorsicht ist aber bei Filterkannen geboten: Diese verkeimen sehr schnell und können so Babys deutlich mehr belasten, als das ungefilterte Wasser.

 

Soll mein Baby zusätzlich zur Muttermilch oder zum Fläschchen Wasser trinken?

Babys, die gestillt werden oder mit Pulver angerührte Milch bekommen, brauchen keine zusätzliche Flüssigkeit. Sobald mit Beikost angefangen wird, ist es sinnvoll, dem Kind ein Getränk anzubieten. Verzweifeln Sie aber nicht, wenn es anfangs nicht trinken möchte. Solange Sie es noch überwiegend mit Milch füttern, braucht es keine weitere Flüssigkeit. Erst wenn das Baby mehr Breimahlzeiten oder Beikost als Milch bekommt, sollte es zusätzlich trinken.

Auch in heißen Sommern ist zu Beginn kein zusätzliches Trinken notwendig. Ist es wirklich sehr heiß, bieten Sie dem Kind einfach öfter die Brust oder das Fläschchen an. Eine schlechte Idee ist es, Säuglingsnahrung mit Wasser zu strecken. Das Pulver sollte immer genau nach Vorgabe mit Wasser vermischt werden, da es so perfekt auf die Bedürfnisse des Babys angepasst ist. Manchmal kommen dennoch Zweifel auf, ob das Kind denn genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Ist dreimal am Tag die Windel nass, gibt es keinen Grund für solche Zweifel.

 

Was sollte mein Kind zur Beikost trinken?

Für die ersten Getränke in Babys Leben gilt: je natürlicher, desto besser. Ist Ihr Leitungswasser für Babys geeignet, ist es perfekt als Getränk. Bei gekauftem Wasser sollten Sie auf die Werte für Nitrat und Natrium achten. Nitrat sollte maximal zu 10 Milligramm pro Liter enthalten sein, Natrium zu 20 Milligramm. Besonders die Werte für Natrium liegen oft weit darüber, da es hierfür keine Grenzwerte in Mineralwässern gibt. Ebenfalls nicht geeignet ist Wasser mit Kohlensäure. Die Säure kann für Blähungen sorgen oder den Zahnschmelz bei ersten Zähnchen angreifen.

Manche Eltern greifen gerne zu speziellen Babytees als Getränk. Hier ist es wichtig, auf natürliche Inhaltsstoffe zu achten und den Tee nicht zu süßen. Manche Tees sind aufgrund der Inhaltsstoffe eher als Arzneimittel zu betrachten. Fragen Sie am besten Ihren Kinderarzt, welchen Tee er empfiehlt. Definitiv nicht geeignet für die Kleinsten sind koffeinhaltige Getränke wie Schwarztee oder Cola. Auch Limonaden sind aufgrund des Zuckergehalts und der Kohlensäure tabu. Fruchtsäfte hingegen sind in Ordnung, wenn sie verdünnt werden. Sie sollten aber eher eine Ausnahme bilden. Trinkt das Kind von frühauf zuckerhaltige Getränke, kann das schon vor dem Durchbrechen der ersten Zähne zu Karies führen.

Trinkwasser direkt aus der Leitung ist in Österreich eine Selbstverständlichkeit. Wir verwenden es zum Trinken, Kochen und Waschen, ohne uns große Gedanken darüber zu machen. Ein Wasseranschluss ist in Gebäuden mit Aufenthaltsräumen Pflicht. Auch in der heimischen Landwirtschaft und Industrie stellt Wasser eine unersetzbare Ressource dar. Gewonnen wird es fast ausschließlich aus Grund- und Quellwasser, was im internationalen Vergleich Seltenheitswert hat. Viele Länder in Europa müssen etwa auf die Aufbereitung von Oberflächen- oder sogar Meerwasser zurückgreifen.

Österreich ist ein wasserreiches Land. Die heimischen Haushalte nutzen nicht einmal ein Prozent des verfügbaren Wassers. Egal ob öffentlich oder privat versorgt, jeder findet seinen Anschluss. Das Wasserleitungsnetz in unserem Land könnte fast zweimal den Äquator umrunden – 77 300 Kilometer versorgen Österreich mit Trinkwasser.

Rund 90 Prozent der Bevölkerung bekommen ihr Wasser zentral von einem der 5 500 Wasserversorgungsunternehmen. Diese Unternehmen müssen sicherstellen, dass jederzeit Wasser in ausreichender Menge, mit ausreichendem Druck und in einwandfreier Qualität zur Verfügung steht. Sie gewinnen das Wasser etwa aus Quellen, speichern es und verteilen es an die Konsumenten. Der Rest greift auf Wasser aus dem eigenen Hausbrunnen zurück. Prinzipiell hat man als Grundbesitzer das Recht, das Grundwasser zu nutzen. Damit ist natürlich einiger Aufwand verbunden, besonders wichtig ist die laufende Überprüfung der Wasserqualität.

 

Verschiedene Wege der Wasserversorgung für verschiedene Bedürfnisse

Beim Hausbau beschäftigt man sich früher oder später mit der Wasserversorgung. Je nachdem, wo man lebt, bestehen einige Möglichkeiten. Informationen gibt es auf der Bezirkshauptmannschaft oder beim Magistrat. Die Wasserversorgung ist Teil der jeweiligen Landesgesetzgebung. Somit gibt es gewisse Unterschiede innerhalb Österreichs. In Niederösterreich beispielsweise herrscht ein Anschlusszwang an die öffentliche Wasserversorgung, für Hausbrunnen müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden.

Wer sein Grundstück ans Wassernetz anschließen möchte, setzt sich mit der Gemeinde in Verbindung. Befindet sich eine öffentliche Wasserleitung in der Nähe, kann der Anschluss beantragt werden. Die Regelungen sehen vor, dass gegen eine Gebühr die Gemeinde die Wasserversorgung bis zur Grundstücksgrenze herstellt. Um die Leitung bis zum Haus kümmert sich der Besitzer selbst. Vorteilhaft ist, dass sich in diesem Fall die Kosten klar kalkulieren lassen. In sehr dünn besiedelten Gebieten kommt die öffentliche Wasserversorgung zum Teil aber teuer – lange Anschlussleitungen oder Drucksteigerungsanlagen in höher gelegenen Gebieten lassen die Kosten steigen.

Die Alternative dazu ist ein Hausbrunnen. Oft befindet sich bereits ein Brunnen auf dem Grundstück, manche errichten auch selbst einen. In der Regel werden Brunnen dort gebaut, wo die öffentliche Wasserleitung zu weit weg ist. Die Bezirkshauptmannschaft oder das Magistrat geben Auskunft über die gesetzlichen Vorschriften rund um den Brunnenbau. In manchen Fällen ist nämlich eine wasserrechtliche Bewilligung notwendig, etwa wenn sich eine getrennte Wohnung im Haus befindet und somit ein Dritter mitversorgt wird. Rund um den Brunnen oder die Quelle kann übrigens ein Schutzgebiet beantragt werden. So kann die Wasserqualität erhalten werden.

Eine weitere Möglichkeit ist, einen Brauchwasserbrunnen zu nutzen. Das Wasser lässt sich gut zum Blumengießen oder Autowaschen verwenden, auch die Toilettenspülung kann damit betrieben werden. Die Wasserqualität muss hierbei nicht überprüft werden. Das Wasser aus dem Brauchbrunnen darf keinesfalls mit der Trinkwasserleitung in Berührung kommen, andere Anforderungen gibt es nicht. Da das Brauchwasser in der Regel kalt verwendet wird, können sich auch keine Bakterien oder Keime verbreiten. Zum Gießen im Garten verwenden viele auch gerne Regenwasser, das in einer Tonne oder Zisterne aufgefangen wird. Es gibt auch Anlagen, die es möglich machen, Regenwasser für Toilettenspülung oder Waschmaschine zu verwenden. Regenwasser hat null Grad Wasserhärte. Mit einer solchen Installation lassen sich also Kalkablagerungen vermeiden.

 

Die Wassergenossenschaft – gemeinsam geht es leichter

Eine abgelegene Siedlung, angewiesen auf die eigenen Hausbrunnen, aber die Wasserqualität stimmt schon länger nicht mehr. In solchen Situationen bietet es sich an, eine Wassergenossenschaft zu gründen. Das Ziel der Genossenschaft ist, die zentrale Wasserversorgung für ein Gebiet herzustellen. Es wird gemeinsam organisiert, die Kosten werden geteilt. In der Regel gibt es für solche Projekte gute Förderungen, die Mitglieder packen gemeinsam an und halten so die individuellen Kosten niedrig. Auch für Vorhaben wie Gewässerregulierungen oder Abwasserbeseitigung bieten sich Genossenschaften an.

 

Wasser sparen entlastet die Versorgungsanlagen nicht

Wie wichtig das kühle Nass ist, wird uns meist dann bewusst, wenn es fehlt. Fließt beispielsweise wegen wichtiger Reparaturen für einige Stunden kein Wasser aus unserer Leitung, schränkt das ziemlich ein. In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über Wasserknappheit, Waldbrände und Ernteausfälle. Besonders Südeuropa leidet im Sommer. Wasser zu sparen, ist jedoch nicht unbedingt die passende Vorgehensweise. Nur wenn die Wasserversorger darauf hinweisen, sollte auf das Autowaschen und auf Vollbäder verzichtet werden. Fließt nämlich nicht genug Abwasser durch unsere Rohre, verstopfen diese und beginnen zu stinken. Die einzige Lösung: große Mengen an Trinkwasser durch die Rohre zu pumpen, um sie zu säubern. Der Sparmodus führt also zu weit größerem Wasserverbrauch. In der Natur befindet sich der Rohstoff ohnehin im Kreislauf. Anders als bei Ressourcen wie Erdöl oder Gas kann das Wasser auf der Erde nicht aufgebraucht werden.

Die österreichischen Wasserversorger wissen mit Trockenperioden umzugehen. Auch in besonders heißen Sommern ist die Wasserversorgung sichergestellt. Kleine, lokale Ausfälle könnten dann auftreten, wenn die ganze Siedlung gleichzeitig beschließt, ihre Schwimmbecken im Garten zu befüllen.

“Wasser muss geeignet sein, ohne Gefährdung der menschlichen Gesundheit getrunken oder verwendet zu werden.” Das sagt Paragraph drei der österreichischen Trinkwasserverordnung. Mit 2010 haben die Vereinten Nationen den Zugang zu sauberem Wasser auch als Menschenrecht verankert. Wasser ist unsere Lebensgrundlage. Als Lebensmittel versorgt es uns mit wichtigen Mineralstoffen, verunreinigtes Trinkwasser kann aber Krankheiten auslösen und stellt in manchen Teilen der Erde ein großes Problem dar. Beim Umgang mit unserer wichtigsten Ressource ist Vorsicht geboten.

 

Gesetzliche Anforderungen an Trinkwasser

Was Trinkwasser ist, ist im Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (LMSVG) sowie in der Trinkwasserverordnung (TWV) festgelegt. Es muss klar, kühl sowie geschmacksneutral sein und darf keine krankmachenden Erreger enthalten. Das Wasser, das in Österreich aus der Leitung fließt, erfüllt diese Kriterien. Doch nicht überall in Europa ist das so – in Spanien etwa ist das Leitungswasser in manchen Gegenden nicht zum Verzehr geeignet. Bedeutende Unterschiede gibt es im Ursprung des Wassers. Denn Trinkwasser kann auf verschiedene Weisen gewonnen werden.

Grundwasser, Oberflächenwasser, Niederschlagswasser oder Meerwasser ist die Basis für Trinkwasser. In Österreich wird zum Großteil Grundwasser verwendet. Damit die Qualität des Wassers gewahrt werden kann, müssen alle Versorgungsanlagen mindestens einmal jährlich eine Überprüfung durchführen. Folgende Parameter werden dabei getestet:

  • Nitrat
  • Pestizide
  • pH-Wert (Wasserstoffionenkonzentration)
  • Gesamthärte
  • Carbonathärte
  • Kalium
  • Calcium
  • Magnesium
  • Natrium
  • Chlorid
  • Sulfat

Die Ergebnisse dieser Überprüfungen müssen den Abnehmern mitgeteilt werden. Meist sind die Informationen auf der Wasserrechnung zu finden, oft aber auch etwa in der Gemeindezeitung. Eine Alternative ist die Trinkwasserdatenbank. Hier können Sie online die Messwerte für Ihre Gemeinde erfragen. Falls Grenzwerte überschritten werden, muss dies aber ohnehin den Verbrauchern mitgeteilt werden. Messwerte sind immer nur Momentaufnahmen – wenn heute bei der Messung alles passt, kann es morgen ganz anders aussehen. Zwischen den Messungen der Gemeinde können Sie auch selbst einen Wassertest durchführen. Dieser schafft Abhilfe bei Bedenken zur Wasserqualität. Natürlich liefert ein solcher ebenfalls eine Momentaufnahme, nur regelmäßige Kontrollen können die Wasserqualität auf Dauer sicherstellen.

 

Qualität durch die richtige Aufbereitung

Wird Wasser zur Trinkwassernutzung aus Gewässern entnommen, spricht man von Rohwasser. Hat dieses nicht die passende Güte, muss es aufbereitet werden. Manche Grundwässer werden von mineralischem Gestein so gut gefiltert, dass sie pur an die Verbraucher abgegeben werden können. Oberflächenwasser hingegen ist immer mikrobiell belastet. Es muss aufbereitet und desinfiziert werden. Damit die hygienischen und gesundheitlichen Anforderungen der Trinkwasserverordnung erfüllt werden können, muss Wasser meist in irgendeiner Form aufbereitet werden. Am häufigsten wird dabei die Enteisenung und Entmanganung eingesetzt. Weitere gängige Methoden sind:

  • Entsäuerung
  • Langsam- /Schnellfiltration
  • Flockung
  • Aufhärtung
  • Adsorption mit Aktivkohle oder Pulverkohle
  • Dosierung von korrosionshemmenden Stoffen
  • Oxidation
  • Membranfilterung
  • Enthärtung

Die größten Probleme sind somit Fremdstoffe, die ausgefiltert werden müssen, sowie ein unpassender pH-Wert. Der pH-Wert steht im Gleichgewicht zu den härtebildenden Stoffen Calcium und Magnesium. Basisches Wasser mit erhöhtem pH-Wert ist gleichzeitig hart, saures Wasser ist weich. Probleme können im Zusammenhang damit viele auftreten. Weiches Wasser greift Rohre an, löst Schadstoffe aus ihnen und beschleunigt die Bildung von Rost. Hartes Wasser hingegen kann Rohre verstopfen und führt zu den bekannten Kalkablagerungen auf Armaturen und Haushaltsgeräten.

 

Vorsicht bei Hausbrunnen geboten

In Österreich bekommen rund 90 Prozent der Bevölkerung ihr Wasser zentral von den Wasserversorgern. Jeder zehnte Haushalt verfügt aber über einen Hausbrunnen. Wer ein Grundstück erwirbt, dem gehört auch das Grundwasser darunter – andere Voraussetzungen für einen Hausbrunnen gibt es nicht. So wie die zentralen Versorger ihr Wasser laufend prüfen müssen, haben auch Hausbrunnenbesitzer diese Verantwortung. Die Empfehlung des Gesundheitsministeriums lautet, unbedingt in regelmäßigen Abständen eine Wasseranalyse durchführen zu lassen. Die Kontrollen sollten jährlich erfolgen und unbedingt von einer qualifizierten Prüfstelle durchgeführt werden. Auch wenn sich das Wasser optisch und geschmacklich nicht verändert hat, kann eine gefährliche Belastung vorliegen.

 

Leitungswasser überzeugt gegenüber Mineralwasser

Aus Angst vor Keimen und Schadstoffen im Leitungswasser greifen immer mehr Konsumenten zu abgefülltem Mineralwasser. Es ist aber ein Irrglaube, dass dieses gesünder ist. Leitungswasser wird besser kontrolliert als Mineralwasser, es muss auf mehr Fremdstoffe überprüft werden. Einige Belastungen können somit bei Mineralwasser nicht ausgeschlossen werden, schon gar nicht Keime. Weder Leitungs- noch Flaschenwasser muss keimfrei sein, laut Verordnung dürfen aber beide keine krankmachenden Erreger enthalten.

Bedenklich ist, dass viele Mineralwässer in Plastikflaschen verkauft werden. Besonders bei prickelndem Wasser wird es problematisch. In einem Test des österreichischen Magazins „Konsument“ konnte in 21 von 25 Mineralwässern ein erhöhter Gehalt von Acetaldehyd festgestellt werden. Dieser Stoff hat einen „fruchtig-aromatischen“ Geschmack und wurde von der EU auf die Liste der Substanzen mit Verdacht auf krebserregende Wirkung gesetzt. Bei Analysen konnte auch festgestellt werden, dass Mineralwasser oft weniger Mineralstoffe als gewöhnliches Leitungswasser enthält. Wasser aus Flaschen ist in erster Linie erfolgreiches Marketing. Sie könnten einfach Wasser aus Ihrem Hausbrunnen in Flaschen abfüllen und verkaufen, den meisten Mineralwässern würde es in puncto Qualität um nichts nachstehen.

Man bügelt die dunkle Lieblingsbluse, plötzlich tauchen kleine, weiße Flecken auf dem Stoff auf. Schuld daran – das Bügeleisen. Oder genauer gesagt, der Kalk, der sich im Inneren ablagert. Die Lieblingsbluse wandert meist noch einmal in die Wäsche, das Bügeleisen muss entkalkt werden.

 

Entkalkungsmittel oder nicht?

Beim Entkalken des Bügeleisens gibt es prinzipiell drei Herangehensweisen. Die meisten moderneren Modelle verfügen über eine eigene Entkalkungsfunktion und kommen ohne zusätzliche Mittel aus. Bei anderen Geräten braucht es einen Entkalker. Viele schwören auf Essig als bewährtes Hausmittel da dieser zuverlässig den Kalk löst. Manche Hersteller raten aber davon ab, da die enthaltene Säure Bauteile im Inneren des Bügeleisens angreifen kann. Ein Blick in die Gebrauchsanweisung ist ratsam, da beim Entkalken mit Essig womöglich die Garantie erlischt.

Zitronensäure ist ein beliebtes Hausmittel zum Entkalken, für das Bügeleisen ist sie aber gänzlich ungeeignet. Durch Hitze verbindet sie sich mit dem Kalk und kann die Leitungen von Innen verstopfen. Im schlimmsten Fall landet das Bügeleisen danach im Müll. Verwendet man einen chemischen Entkalker aus dem Drogeriemarkt, sollte dieser lieber nicht auf Zitronensäure basieren. Auch hier können sich schwerlösliche Klumpen bilden. Abgesehen davon lösen Universalentkalker aus dem Handel die Ablagerungen zuverlässig. Werfen Sie aber sicherheitshalber dennoch einen Blick in die Gebrauchsanweisung. Besonders bei Bügeleisen mit moderner Entkalkungsfunktion wird von jeglichen Entkalkerlösungen strikt abgeraten.

 

Regelmäßiges Entkalken schont das Bügeleisen

Weiße Kalkflecken auf der gebügelten Wäsche sind das eindeutigste Anzeichen, dass das Gerät entkalkt werden muss. Auch wenn es nicht mehr richtig dampft, kann der Kalk schuld sein. Besser ist es jedoch, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Manche Hersteller empfehlen, nach 15 Bügeleinsätzen zu entkalken. Das ist aber nur ein Richtwert. Wie schnell das Gerät verkalkt, hängt mit der Wasserhärte zusammen. Leben Sie in einem Gebiet mit hartem Wasser, muss das Bügeleisen viel öfter enthärtet werden als in Gegenden mit weichem Wasser. Auch bei der Verwendung von destilliertem Wasser entstehen Ablagerungen. Regelmäßiges Entkalken verlängert auch hier die Lebensdauer des Bügeleisens.

Moderne Geräte verfügen meist über eine Entkalkungslampe. Diese meldet sich, wenn sich bereits zu viel Kalk abgelagert hat.

 

Dampfbügeleisen ohne Entkalkungsfunktion

Ein gewöhnliches Bügeleisen ohne Entkalkungsfunktion ist in einigen einfachen Schritten entkalkt. Planen Sie für den Vorgang aber mindestens 45 bis 60 Minuten ein.

 

Bügeleisen mit Entkalkungsfunktion

Die meisten gängigen Modelle verfügen heute über eine Entkalkungsfunktion. Wie diese genau funktioniert, finden Sie in der Gebrauchsanweisung des Bügeleisens. 

 

Dampfbügelstation entkalken

Dampfbügelstationen enthalten oft einen Kalkkollektor oder eine Kartusche. Kollektoren müssen einfach nur herausgenommen und gereinigt werden. Dafür eignet sich sowohl ein Bad mit einem Hausmittel als auch mit einem chemischen Entkalker. Kalkkartuschen müssen in der Regel ausgetauscht werden. Sind Sie nicht sicher, wie Sie Ihre Dampfbügelstation entkalken müssen? Die Gebrauchsanweisung gibt sicherlich Aufschluss und ist wahrscheinlich auch online zu finden.

 

Möglichkeiten, dem Kalk vorzubeugen

Jedes Bügeleisen verkalkt früher oder später. Es gibt aber einige Tricks, wie Kalkablagerungen hinausgezögert werden können.

Enthärtetes oder gefiltertes Wasser

Verwenden Sie im Haushalt eine Enthärtungsanlage oder einen Wasserfilter, verursacht das Leitungswasser deutlich weniger Ablagerungen in sämtlichen Geräten. Manche Bügeleisenhersteller bieten auch spezielle Filterkannen an. Diese sollen ein optimales Bügelwasser herstellen.

Destilliertes Wasser

Viele verwenden zum Bügeln ausschließlich destilliertes Wasser. Dieses ist demineralisiert und führt somit zu weniger Kalkablagerungen. Manche Hersteller raten aber von destilliertem Wasser ab, da es einen niedrigen pH-Wert hat und somit die metallische Sohle des Bügeleisens angreifen kann.

Bügelwasser

Dabei handelt es sich in der Regel um destilliertes Wasser mit Wäscheduft. In der Theorie ein guter Weg, zwei Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen. Manche Hersteller warnen aber, dass die Duftstoffe schlecht für das Gerät sein könnten.

Wasser aus dem Trockner

Sie haben einen Trockner, bei dem Sie das Kondenswasser händisch entleeren müssen? Perfekt! Dieses eignet sich gut zum Bügeln. Einerseits führt es zu weniger Kalkablagerungen, andererseits lässt es die Wäsche zusätzlich duften. Im Trocknerwasser befinden sich aber oft Fusselreste. Damit diese nicht das Bügeleisen verstopfen können, wird das Wasser mit einem einfachen Kaffeefilter gefiltert. Bei Dampfstationen sollte dieses Wasser ausdrücklich nicht verwendet werden.

Schon immer war der Mensch von Wasser fasziniert. Naturereignisse wie Hochwasser oder Dürre bedrohen die menschliche Existenz, gleichzeitig gibt es ohne Wasser kein Leben. In der Mythologie und Naturphilosophie spielt Wasser eine wichtige Rolle. Die alten Römer genossen schon vor mehr als dreitausend Jahren ihre Freizeit in Thermen und bauten prächtige Aquädukte. Aristoteles zählte Wasser neben Feuer, Erde und Luft zu den vier Urelementen. Und auch in der Religion steht es im Mittelpunkt. Wasserquellen werden verehrt, im christlichen Glauben markiert die Taufe die Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft, im hinduistischen Glauben bildet das Bad im Fluss Ganges ein wichtiges Ritual.

 

Wasser ist das Lebensmittel Nummer eins

Die Erde ist der blaue Planet. Wasser ist der Grund, warum Leben überhaupt möglich ist. Rund zwei Drittel unseres Planeten sind von Wasser bedeckt, auch der menschliche Körper besteht zum Großteil daraus. Trinken können wir aber nur einen kleinen Anteil des gesamten Wasservorkommens. Lediglich drei Prozent weltweit sind Süßwasser, knapp zwei Drittel davon sind aber Eis und Schnee. Nur 0,3 Prozent der weltweiten Wasservorräte sind als Trinkwasser verfügbar.

Ein durchschnittlicher Erwachsener sollte etwa zwei Liter frisches Wasser täglich trinken. Wasserknappheit ist in Österreich kein Thema. Österreichische Haushalte verbrauchen nur ein Prozent des theoretisch verfügbaren Wassers im Land. Auch wenn die Industrie und Landwirtschaft in diese Rechnung mit aufgenommen werden, macht der Verbrauch nur drei Prozent aus. Mit seinen Wasserressourcen könnte Österreich laut Experten knapp eine halbe Milliarde Menschen mit Trinkwasser versorgen. Das entspricht fast der Bevölkerung der USA und Russland zusammen! Global betrachtet ist Wasser ein knappes Gut. Zwei Drittel der Weltbevölkerung leiden mindestens einen Monat im Jahr an Wasserknappheit, eine halbe Milliarde Menschen sogar ganzjährig. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist seit 2010 in den Menschenrechten verankert. In einigen Staaten der Erde hat jedoch rund die Hälfte der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Oft fehlt schlichtweg das Geld, um in ein umfangreiches Wasserversorgungsnetz zu investieren.

 

Wasser ist kostbar

Die Qualität unseres Wassers ist wichtig. Um diese wichtige Ressource zu erhalten, müssen wir gewissenhaft damit umgehen. Da sich Wasser ständig im Kreislauf befindet, nimmt es viele Stoffe aus der Luft und dem Boden auf. Das ist wie ein direktes Feedback von Mutter Erde an uns: Wenn wir nicht sorgsam auf unsere Umwelt achten, zahlen wir den Preis dafür mit verschmutztem Trinkwasser. Ammonium, Uran oder Bakterien sind Anzeichen für solche Belastungen. Besonders Hausbrunnenbesitzer sollten regelmäßig mit einem Wassertest die Qualität des kühlen Nass überprüfen. Bezieht man sein Wasser von einem öffentlichen Wasserversorger, ist dieser prinzipiell dafür verantwortlich. Selbst einen Test durchzuführen kann aber nicht schaden, manchen entscheiden sich auch für eine Filteranlage oder Enthärtungsanlage. Verständlich, dass man den lebenswichtigen Stoff auf die beste Art und Weise nutzen möchte.

 

Wozu wir unser Wasser verwenden

Kochen, duschen, Blumen gießen: Wir alle verwenden täglich Wasser, ohne großartig darüber nachzudenken. Jeder Österreicher verbraucht jeden Tag etwa 130 Liter Wasser. In den letzten Jahrzehnten ist der Wasserverbrauch kontinuierlich gesunken. Verantwortlich dafür ist ein erhöhtes Umweltbewusstsein der Konsumenten, aber auch fortschrittliche Technologien. Moderne Geräte versuchen, möglichst wassersparend zu arbeiten. Der durchschnittliche Wasserverbrauch setzt sich folgendermaßen zusammen:

Während Gerätschaften wie Geschirrspüler und Waschmaschine schon sehr wassersparend sind, könnte an der Technik von Dusche oder WC-Spülung noch gearbeitet werden. Wir Österreicher sind im internationalen Vergleich recht sparsam im Umgang mit Wasser. In unserem Nachbarland Italien wird rund doppelt so viel verbraucht, in der Millionenstadt Dubai sind es gar 500 Liter pro Kopf und Tag. Das mag bestimmt auch mit dem gemäßigten Klima bei uns zusammenhängen. Ein internationaler Vergleich der Grundwasserentnahme verdeutlicht das.

 

Einzigartige Eigenschaften des Wassers

Wasser fasziniert zu Recht. Kein anderer Stoff ist einerseits so selbstverständlich und gibt andererseits so viele Rätsel auf. Wir kennen und schätzen Wasser in allen seinen Aggregatzuständen. In flüssiger Form plätschert es in Flüssen und Bächen, ruht in großen Seen oder legt das Meer in sanfte Wellen. Die Sonne lässt es verdampfen. Kleine Tröpfchen steigen in der Luft auf, befeuchten sie, bilden Wolken oder Nebel. Werden die Wassertröpfchen groß genug, fallen sie als Niederschläge zurück zur Erde. Ob es Regen, Hagel oder Schnee ist, hängt von der Temperatur ab. In seiner festen Form bedeckt Wasser den Nord- und Südpol und zuckert im Winter unsere Häuser, Bäume und Straßen an. Diesen Kreislauf des Wassers finden wir schon im Kindesalter spannend.

Wasser ist Lebensraum. Wir kennen zahlreiche Fische und andere Wasserbewohner, die sich eindrucksvoll an die verschiedensten Bedingungen angepasst haben. In den tiefsten Schluchten der Meere verstecken sich aber noch unbekannte Überlebenskünstler, die wir mit unseren aktuellen Technologien noch nicht erforschen können. Wasser ist ein hervorragendes Transportmittel. Und zwar in jeder Hinsicht: Im menschlichen Körper bestehen Blut und Lymphe fast ausschließlich aus Wasser und versorgen alle Zellen mit den für sie lebensnotwendigen Stoffen. In der Natur kann Wasser das Transportmittel für Pollen sein und so Blüten bestäuben. Aber auch in der Industrie und im Tourismus erfüllt Wasser einen wichtigen Zweck, können doch Güter oder Passagiere auf diese Art bequem befördert werden.

Am schwersten ist Wasser bei vier Grad Celsius. Das ist auch der Grund, warum ein Teich im Winter von oben nach unten zufriert – Eis schwimmt auf dem Wasser. Sowohl der Schmelzpunkt als auch die benötigte Temperatur zur Verdampfung sind sehr hoch. Keine Flüssigkeit hat eine höhere Oberflächenspannung. Somit kann Wasser in Textilien oder Pflanzen entgegen der Schwerkraft von unten nach oben wandern. Für diese Besonderheiten wird ein chemisches Phänomen verantwortlich gemacht – sogenannte Wasserstoffbrückenbindungen. Das sind besonders starke Bindungen zwischen kleinen Wasserteilchen.

Wir alle kennen sie: die Bilder von verkalkten Heizstäben aus der Werbung. Was in erster Linie unappetitlich aussieht, steigert auch den Energieverbrauch und die Waschmittelkosten. Kalkhaltiges Wasser kann außerdem Leitungen verstopfen. Bei solchen Problemen denken viele an Wasserenthärter. Diese gibt es in flüssiger Form, als Tabs oder als Pulver. Was der Kalk in der Waschmaschine macht und wie gut ein Wasserenthärter funktioniert, lesen Sie hier.

 

Wie sich kalkhaltiges Wasser beim Waschen auswirkt

Bevor Sie sich für oder gegen einen Wasserenthärter entscheiden, ist es wichtig zu verstehen, was der Kalk in der Waschmaschine macht. Kalk kommt über das Leitungswasser in Ihr Zuhause. Es ist aber nicht jedes Wasser gleich kalkhaltig, unterschieden wird zwischen verschiedenen Wasserhärtegraden. Bei hartem Wasser ist mit weit größeren Problemen zu rechnen als bei weichem Wasser.

Der Kalk wirkt sich prinzipiell auf zwei Arten in der Waschmaschine aus. Erstens lagert er sich am Heizstab, in Leitungen oder in der Waschtrommel ab. Kalk ist in Form von Calcium und Magnesium im Wasser gelöst. Wird Wasser erhitzt, fällt der Kalk aus und setzt sich dann an Oberflächen ab. Genauso funktioniert es bei der Verdunstung des Wassers. Kalkablagerungen verkürzen jedenfalls die Lebensdauer der Waschmaschine. Die Qualität des Geräts und wie oft es in Betrieb ist wirken sich aber genauso aus. Eine zweite unangenehme Wirkung entfaltet sich bei der Waschmitteldosierung. Hartes Wasser erschwert die Wasserlöslichkeit. Das bedeutet, dass der Kalk das Waschmittel “neutralisiert” und Sie bei hartem Wasser viel mehr davon verwenden müssen, um die Wäsche sauber zu bekommen.

 

Probleme mit dem verkalkten Heizstab

Wenn sich Kalk am Heizstab ablagert, steigert das den Energieverbrauch. Das funktioniert wie die Daunenjacke im Winter. Der Kalk oder die Jacke verhindern, dass Wärme direkt auf die Umgebung übertragen wird. Wird der verkalkte Heizstab aufgeheizt, wird er selbst immer heißer, das Wasser erwärmt sich aber nur langsam. Somit wird mehr Energie verbraucht, um die Waschmaschine auf Betriebstemperatur zu bringen. Irgendwann wird die Hitze dem Heizstab aber zu viel – er wird kaputt.

Wie lange ein Heizstab überlebt, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu zählt in erster Linie die Wasserhärte, aber auch wie energieeffizient die Maschine ist und wie oft sie benutzt wird. Sie leben in einer Region mit weichem Wasser, besitzen ein hochwertiges Gerät und waschen zwei Mal wöchentlich? Dann wird Ihre Maschine wahrscheinlich lange überleben. Zum Schutz vor Verkalkung werden in der Werbung spezielle Wasserenthärter angepriesen. Die wenigsten Konsumenten wissen aber, dass in den meisten Vollwaschmitteln bereits solche Stoffe enthalten sind. Eine Verkalkung können sie aber höchstens hinauszögern. Ab einer gewissen Lebensdauer hält die Maschine dem Kalk ganz einfach nicht mehr stand.

 

Zahlt sich ein Wasserenthärter für die Waschmaschine aus?

Eines steht fest: Ab einem gewissen Wasserhärtegrad leidet Ihre Waschmaschine mit jeder Wäsche. Bereits bei mittelhartem Wasser müssen Sie die Waschmittelmenge erhöhen, um die gleiche Waschleistung zu erzielen. Setzen Sie auf hochwertiges Waschmittel, arbeiten Sie wahrscheinlich bereits mit einem Wasserenthärter. Alternativ können Sie bei jeder Wäsche zusätzlich einen Enthärter verwenden und Ihr Waschmittel für weiches Wasser dosieren. Billig ist das in beiden Fällen nicht. Im Internet finden sich einige Rechenbeispiele dazu. Verwendet man etwa bei jeder Wäsche einen Enthärter, könnte man für dasselbe Geld nach einigen Jahren schon eine Waschmaschinenreparatur bezahlen.

Aber auch wenn man einen Enthärter verwendet, verkalkt das Innenleben der Waschmaschine. Besonders am Heizstab hält sich Kalk hartnäckig, da er durch die Hitze einbrennt. Der Heizstab liegt im Inneren der Maschine verborgen, somit erreichen Sie ihn auch nicht zum Putzen. Anders als in der Werbung können Sie mit einem Enthärter eine Entkalkung nur hinauszögern, nicht ganz verhindern.

Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung einer Enthärtungsanlage. Diese wird für das gesamte Haus oder die gesamte Wohnung eingebaut und lässt nur mehr weiches Wasser durch die eigenen vier Wände fließen. Damit wird die Lebensdauer der Waschmaschine erheblich verlängert. Es wird weniger Waschmittel benötigt, auf Wasserenthärtungszusätze kann verzichtet werden. Aber auch hier setzt sich der Kalk nach der Zeit ab. Eine Enthärtungsanlage ist zwar eine kostspielige Angelegenheit, durch die Reduzierung von Waschmittelmenge und Enthärterzusätzen schonen Sie aber die Umwelt.

Ein etwas kurioser Zugang ist die Verwendung von Regenwasser. Einige Fachblogs raten dazu. Regenwasser wäre eigentlich perfekt zum Wäsche waschen, da es fast einen Härtegrad von null aufweist. Wie praktikabel und hygienisch dieser Zugang ist, sei aber dahingestellt.

Weiße Flocken auf dem Tee: Wer das kennt, hat Kalk schon in seiner hartnäckigsten Form erlebt. Beim Erhitzen löst sich der Kalk aus dem Wasser, er lagert sich entweder an Gefäßwänden ab oder bildet Flocken. Somit sind Wasserkocher sehr anfällig für Ablagerungen. Problematisch ist außerdem, dass der Kalk den Energieverbrauch steigert. Eine Kalkschicht von nur einem Millimeter am Boden des Wasserkochers erhöht den Stromverbrauch um stolze zehn Prozent.

Chemische Entkalker sind meist teuer. Eine Packung Entkalkungstabletten kostet oft etwa halb so viel wie ein neuer Wasserkocher. Notwendig sind diese chemischen Kalklöser aber nicht unbedingt. Da Kalk basisch ist, braucht es prinzipiell einfach nur eine Säure, um sich von ihm zu verabschieden.

Welches Hausmittel am besten funktioniert, müssen Sie wohl für sich selbst herausfinden. Wasser ist von Region zu Region sehr verschieden, außerdem spielt das Material des Wasserkochers eine Rolle. Weniger aggressive Hausmittel eignen sich für leichte Verschmutzungen. Bei hartnäckigeren Verschmutzungen können Sie etwa Essig- oder Backpulvermischungen auch über Nacht einwirken lassen. Die Reinigung ist einfacher, wenn Sie sie regelmäßig durchführen. Auch kann es sein, dass sich die Ablagerungen zwar lösen, aber beim Wegschütten der Reinigungslösung im Wasserkocher bleiben. Dann wischen Sie den Kalk einfach mit einem Tuch weg oder schrubben mit einem Küchenschwamm nach.

 

Dass Wasser „hart“ sein kann, ist eine bekannte Tatsache. Calcium und Magnesium kommt auf natürliche Weise in unser Trinkwasser und bildet dort den oft ungeliebten Kalk. Dabei ist aber nicht jedes Wasser gleich kalkhaltig. Der Härtegrad variiert von Region zu Region, manchmal sogar von Haus zu Haus – etwa, wenn Sie einen Hausbrunnen haben und Ihr Nachbar sein Trinkwasser von der Gemeinde bekommt. Wer seinen Härtegrad kennt, profitiert. Nur so erkennen Sie Handlungsbedarf und sparen Kosten bei Waschmittel und Haushaltsgeräten.

 

Wasserhärte testen – So bestimmen Sie Ihren Wasserhärtegrad

Verschiedene Online-Tests bieten eine erste Orientierung zum Härtegrad des Wassers in Ihrer Region. Die Daten basieren aber zum Teil auf Hochrechnungen. Wenn Sie die Zahlen selbst überprüfen möchten, rufen Sie einfach bei Ihrem Wasserversorger an oder machen Sie einen Schnelltest mithilfe von Teststreifen. Genaue Ergebnisse liefert nur ein umfangreicher Wassertest. Dieser ist auch speziell dann zu empfehlen, wenn Sie einen Hausbrunnen haben. So bekommen Sie nicht nur Informationen zum Wasserhärtegrad, sondern auch zu vielen weiteren Qualitätskriterien.

 

Was bedeutet „deutsche Härte“?

Die Wasserhärte wird in der Regel in °dH angegeben. Das steht für „Grad deutsche Härte“. Bis heute ist die deutsche Härte die gängige Einheit zur Messung des Wasserhärtegrads in Mitteleuropa. Einem Grad deutscher Härte entsprechen dabei 10 Milligramm Kalk pro Liter Wasser. Lautet Ihre Auswertung beispielsweise 10°dH, sind in einem Liter also 0,1 Gramm Kalk gelöst. Das ist in etwa das Gewicht von vier bis fünf Reiskörnern. International wird der Härtegrad meist in Millimol pro Liter oder in Parts per Million gemessen.

 

Hart oder weich? Unterteilung der Wasserhärtegrade

Wann Wasser als weich und wann als hart gilt, ist in Österreich sogar in einem Gesetz verankert, dem Waschmittelgesetz von 1984. In Deutschland schreibt ebenfalls das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz die Härtegrade fest.

Eine chemische Skala im Waschmittelgesetz festzulegen, scheint vielleicht auf den ersten Blick etwas banal. Der Wasserhärtegrad wirkt sich beim Waschen aber sehr direkt aus. Denn für hartes Wasser braucht man mehr Reinigungsmittel als für weiches. Vielleicht haben Sie schon einmal einen Unterschied beim Händewaschen in einer anderen Region gemerkt. Die gleiche Menge Seife müssen Sie mit weichem Wasser länger abspülen, bis sich Ihre Hände nicht mehr „glitschig“ anfühlen.

In manchen Skalen wird der Bereich über 21 Grad deutsche Härte außerdem als sehr hart bezeichnet. So hartes Wasser haben nur wenige Gemeinden in Österreich. In Tulln oder Wiener Neustadt etwa wird die Härte mit bis zu 25 Grad deutscher Härte vom Wasserversorger angegeben. Am anderen Ende des Spektrums findet sich übrigens Regenwasser, das auf fast null Grad deutsche Härte kommt.

Dieses besonders weiche Wasser mögen Ihre Pflanzen besonders gerne, in Ihre Wasserleitungen sollten Sie es aber nicht pumpen. Weiches Wasser hat nämlich einen niedrigen pH-Wert und ist somit sauer. Das kann Leitungsrohre angreifen und im schlimmsten Fall sogar Schwermetalle auslösen, die in Ihr Leitungswasser gelangen. Deshalb wird im Lebensmittelbuch des Gesundheitsministeriums eine Mindesthärte von 8,4 Grad deutscher Härte gefordert. Weicheres Wasser wird vor der Verteilung über das Leitungsnetz entsäuert, damit es keine Schäden in Hausinstallationen anrichten kann.

 

Welcher Wasserhärtegrad ist gut?

Sowohl hartes als auch weiches Wasser hat seine Vor- und Nachteile. Welcher Wasserhärtegrad für Sie gut ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Weiches Wasser ist sanfter zur Haut und zu Haushaltsgeräten, wenn es zu weich ist, kann es allerdings Rohre und Leitungen angreifen. Deshalb sollten Sie Enthärtungsgeräte nie unter die geforderte Mindesthärte von 8,4°dH einstellen. Wenn Ihre Wasserhärte bei diesem Wert oder etwas darüber liegt, werden Sie wahrscheinlich zufrieden mit Ihrem Wasser sein.

Hartes Leitungswasser schmeckt besser als weiches. Die enthaltenen Mineralstoffe geben dem Wasser seinen guten Geschmack. Abgesehen davon bringt hartes Wasser aber zahlreiche Nachteile mit sich. Häufiges Putzen und Entkalken gehört bei einem hohen Wasserhärtegrad zur Tagesordnung, Geräte werden außerdem schneller kaputt und verlangen viel Geld für Reparaturen und Wartung. Beim Wäsche waschen und Putzen benötigen Sie außerdem mehr Reinigungsmittel. Für empfindliche Haut oder widerspenstige Haare kann hartes Wasser auch schnell zum Problem werden. Viele Menschen stört der „Kalkgeschmack“ im Kaffee oder Tee, mit weichem Wasser können sich die Aromen besser entfalten.

 

Handlungsbedarf ab 18°dH

Zu weiches Wasser wird aufbereitet, zu hartes aber nicht. Es wird ganz normal in die Leitungen gepumpt und an Haushalte verteilt. Hartes Wasser an sich ist nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil: Darin sind die beiden wichtigen Mineralien Calcium und Magnesium in erhöhter Dosis enthalten. Eine ausgewogene Ernährung kann hartes Wasser aber keinesfalls ersetzen – so viel Wasser können Sie gar nicht trinken. Der menschliche Körper benötigt diese Mineralstoffe zwar, für Kaffeemaschine & Co werden sie aber zur Qual. Die Folgen: hartnäckige Kalkablagerungen und ständiges Putzen. Wenn Sie in einer Region mit hartem Wasser leben, kennen Sie diese Probleme sicher.

Handlungsbedarf besteht ab 18 Grad deutscher Härte. Das Austrian Standards Institute empfiehlt ab diesem Wert, Geräte zur Enthärtung einzusetzen (siehe ÖNORM m6245). Das trifft auf etwa 20 Prozent der österreichischen Haushalte zu. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten der Enthärtung. Je nachdem, was Sie mit der Enthärtung bezwecken wollen, kann ein Enthärtungsgerät auch bei weniger hartem Wasser durchaus Sinn machen.